Die COVID-19 Falle

Dr Marius Sdl
2 min readFeb 24, 2020

Ich höre immer wieder: macht keine Panik, dass ist alles nur eine „normale“ Influenza-Welle. Niemand hat von Panik gesprochen und natürlich ist Panik keine Lösung. Aber das ist hier auch nicht die relevante Frage. Relevant ist, ob es eine Strategie gibt, die Seuche zu beherrschen. Bisher schauen die Gesundheitsbehörden nur zu. Eine Quarantäne hier, eine Quarantäne dort. Soll das monatelang so weitergehen? Wo ist der Masterplan, die Situation in den Griff zu bekommen?

Die Verantwortlichen haben einfach nicht verstanden, was der Unterschied zu einer „Influenza“ und eine Seuche ist: eine extrem schnelle Ausbreitung der Erkrankungen und plötzliche Überlastung des Gesundheitssystems. Natürlich sind wir gut auf 20 Fälle vorbereitet, aber was passiert, wenn plötzlich 500 Patienten vor einer Klinik stehen?

Es gilt die Regel:

der Erwartungswert der Intensität ist nicht gleich der Intensität des Erwartungswerts. Keiner der „Experten“ hat jemals eine „echte“ Seuche in unserem „hochentwickelten“ Land erlebt. Man kann also nicht erwarten, dass hier professionell gehandelt wird. Eine Seuche ist wie eine Kettenreaktion. Ich sehe im Moment noch keine Barriere, wie die Ausbreitung wirksam verlangsamt oder verhindert wird.

Bei 80% der Betroffenen verläuft die Erkrankung vielleicht mild, aber die verbleibenden 20% können uns auch schon überfordern. Gerade in so einem überalterten Staate wie unserem. Die Krise kann Monate dauern. Und wir brauchen einen Plan, pro-aktiv zu handeln. Dazu gehört:

  • Systematisch Patienten nach COVID-19 testen, nicht erst wenn Sie schon auf der Intensivstation liegen
  • Systematisches „social-distancing“: home-office, gleitende Arbeitszeiten, Reiseminimierung, Versammlungsverbot
  • Entwicklung zuverlässiger COVID-19 Tests, wirksame Behandlungsmethoden und Entwicklung eines Portfolios von Impfstoff-Kandidaten

Empfehlungen von Menschen, die etwas von Risiko verstehen:

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